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LIFE - oder warum wir Wohlbefinden des Tieres im Training miteinbeziehen sollten!

Aktualisiert: vor 5 Tagen

Der Artikel „The Least Inhibitive, Functionally Effective (LIFE) Model: A New Framework for Ethical Animal Training Practices“ von Eduardo J. Fernandez stellt das LIFE-Modell als einen neuen ethischen Ansatz im Tiertraining vor. Dieses Modell basiert auf der wachsenden Bewegung hin zu belohnungsbasierten Trainingsmethoden, die sowohl die Verhaltens- als auch die kognitiven Bedürfnisse der Tiere berücksichtigen.




Der LIFE-Ansatz betont, dass das Training so gestaltet sein sollte, dass es die geringstmögliche Hemmung (oder negativen Einfluss) auf die natürlichen Verhaltensweisen der Tiere ausübt, während es gleichzeitig funktional und effektiv bleibt. Das Ziel ist es, Trainingsmethoden zu verwenden, die das Wohlbefinden der Tiere fördern und gleichzeitig menschliche Sicherheits- und Managementanforderungen erfüllen.

Die Studie zeigt, dass ethisches Training mit diesem Ansatz die Tiere nicht nur auf kurze Sicht schützt, sondern auch langfristig die Bindung zwischen Mensch und Tier stärken kann. Dies trägt zu einer allgemein besseren Lebensqualität der Tiere bei, insbesondere in kontrollierten Umgebungen wie Zoos oder bei Haustierhaltung. Der LIFE-Rahmen wird als praktische Grundlage für Trainer:innen und Verhaltenswissenschaftler:innen empfohlen, um effektive und zugleich ethisch vertretbare Trainingspläne zu entwickeln und umzusetzen.

Diese Ansätze sind Teil eines umfassenderen Trends, der den Nutzen und die Effektivität nicht invasiver und belohnungsbasierter Methoden unterstreicht, die das Vertrauen der Tiere gewinnen und erhalten.









Die Anwendung des LIFE-Ansatzes in der Arbeit mit Pferden empfiehlt sich aus mehreren ethischen und praktischen Gründen:


  1. Förderung des Wohlbefindens der Pferde: Pferde reagieren besonders sensibel auf Stress und negative Erfahrungen. Durch den Einsatz von minimal invasiven, belohnungsbasierten Methoden wird das emotionale Wohlbefinden der Tiere geschützt, und Angst oder Stress werden reduziert. Dies schafft eine vertrauensvolle und sichere Umgebung, in der sich Pferde besser entfalten können.

  2. Verbesserung der Lernmotivation: Pferde, die mit positiver Verstärkung trainiert werden, zeigen häufig eine höhere Motivation, sich aktiv am Training zu beteiligen. Diese Methoden fördern das natürliche Lernverhalten und machen das Training zu einer angenehmen Erfahrung. Das wiederum führt zu einer schnelleren und nachhaltigeren Verhaltensänderung.

  3. Stärkung der Mensch-Tier-Beziehung: Ein Training, das auf Vertrauen und Kooperation basiert, vertieft die Bindung zwischen Mensch und Pferd. Der LIFE-Ansatz ermöglicht eine Beziehung, die auf gegenseitigem Respekt und Verständnis beruht, wodurch Pferde bereitwilliger kooperieren und sich sicherer fühlen.

  4. Sicherheit für Trainer und Pferde: Durch die Verwendung von belohnungsbasierten Methoden und das Minimieren von Hemmungen beim Training werden problematische Verhaltensweisen, wie Abwehrreaktionen oder Fluchtverhalten, reduziert. Das steigert die Sicherheit sowohl für den Trainer als auch für das Pferd.

  5. Langfristige Effektivität: Training, das auf positiven Verstärkungen basiert, hat sich als langfristig effektiv erwiesen, da es eine nachhaltige Lernmotivation und eine stabile Verhaltensänderung bewirkt. Pferde erinnern sich länger an das Gelernte und sind oft zuverlässiger in ihrem Verhalten.


Zusammengefasst bietet der LIFE-Ansatz eine faire, pferdefreundliche Methode, die sowohl das Wohlbefinden der Tiere als auch die Effektivität des Trainings maximiert. Diese ethische Herangehensweise ist ideal für alle, die eine achtsame und respektvolle Verbindung zu Pferden aufbauen und erhalten möchten.





In der tiergestützten Arbeit (Therapie, Selbsterfahrung, Pädagogik, Förderung, Beratung, Coaching)

bietet der LIFE-Ansatz eine Vielzahl an Vorteilen:


  1. Förderung der emotionalen Sicherheit: Da viele Klient:innen in tiergestützten Settings mit Unsicherheiten oder Ängsten zu tun haben, schafft der Einsatz von sanften, positiv verstärkenden Methoden eine beruhigende Atmosphäre. Dies kann insbesondere Menschen zugutekommen, die traumatische Erlebnisse hatten oder Schwierigkeiten haben, sich in sozialen Kontexten sicher zu fühlen.

  2. Unterstützung der therapeutischen Beziehung: Die Art und Weise, wie mit dem Tier gearbeitet wird, wirkt sich auf die therapeutische Allianz aus. Ein respektvoller Umgang mit dem Tier überträgt sich auf die Beziehung zwischen Therapeut:in und Klient:in. Das Vertrauen und die Bindung, die in einer gewaltfreien Umgebung entstehen, stärken die Basis für eine erfolgreiche Therapie.

  3. Modellierung positiver Interaktionen: Klienten erleben durch den LIFE-Ansatz, wie positive Verstärkung funktioniert und wie Kooperation ohne Zwang erreicht werden kann. Dies kann helfen, empathische und respektvolle Verhaltensweisen zu entwickeln und auf andere Lebensbereiche zu übertragen.

  4. Verbesserte Motivation und Engagement: Sowohl die Tiere als auch die Klient:innen sind motivierter, sich am therapeutischen Prozess zu beteiligen, da das Umfeld von Akzeptanz und Freude geprägt ist. Wenn Klienten sehen, wie das Tier auf positive Art und Weise lernt und Fortschritte macht, kann dies auch ihre eigene Motivation steigern, an sich zu arbeiten.

  5. Wertschätzung und Selbstwirksamkeit: Die Arbeit mit dem Tier nach den Prinzipien der positiven Verstärkung kann bei Klient:innen das Gefühl von Wertschätzung und Selbstwirksamkeit fördern. Das Erfolgserlebnis, durch eine sanfte Herangehensweise gewünschte Reaktionen des Tieres hervorzurufen, stärkt das Selbstbewusstsein und die Überzeugung, dass Veränderungen durch eigene Handlungen möglich sind.

  6. Stressabbau und Entspannung: Der Einsatz eines nicht-invasiven Trainingsansatzes trägt dazu bei, die Stresspegel sowohl bei Tieren als auch bei Klient:innen niedrig zu halten. Dies ist besonders wertvoll in therapeutischen Sitzungen, wo Entspannung und das Erleben positiver Emotionen zu den Zielen gehören.


Durch diese Vorteile unterstützt der LIFE-Ansatz in der tiergestützten Arbeit eine sichere, motivierende und förderliche Umgebung, in der therapeutisches Wachstum ermöglicht wird.


Wie wir positive Trainingsideen in die tiergestützte Praxis miteinbringen, erlebst du in unserer Webinarreihe:


Tiergestützte Angebote findest du hier:


Unseren Trainingsansatz lernst du in der Pferdestunde kennen:



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